
Keine Atempause
Eben erst vom Nürburgring zurück, schon geht es wieder weiter. Der 8.Lauf der DHAM stand jetzt auf dem Programm. Ein 90 Minuten Rennen im Rahmenprogramm der historischen Spa 6 Hours. In Rekordtempo wurde der Sinziger Gruppe 1B Ford Escort fit für die Ardennenachterbahn gemacht. Eine leichte Erschöpfung war aber beim gesamten Team nach dem Langstreckenwochenende spürbar. Hilft nix, keine Atempause, weiter gehts.
So war man bereits am Mittwoch nach dem ADAC 1000km Rennen schon wieder auf die Reise Richtung Belgien. Und auch hier hatte sich das Team Brauneiser-Renntechnik einiges ausgerechnet, war man doch in Belgien immer recht erfolgreich gewesen. Hans Gerd Brauneiser war zurückgekehrt, sich den heißen Stuhl im Escort mit Marc Roessle zu teilen.
Wettertechnisch hatten die Ardennen wieder mal alles zu bieten. Im Gegensatz zum 1000km-Rennen, wo ausnahmsweise mal durchgängig die Sonne schien, schüttete es am Ankunftstag aus Eimern, gepaart mit einstelligen Temperaturen. Na das kann ja was werden. Über Nacht beruhigte sich die Lage dann etwas und es begann tatsächlich abzutrocknen.
So war zu Beginn des Zeittrainings am Donnerstag bereits eine leicht trockene Linie zu erkennen, die sich im weiteren Verlauf immer mehr durchsetzen konnte. Damit lag man bei der Reifenwahl goldrichtig, hatte sich nämlich für Slickreifen entschieden. Nach und nach trocknete es immer weiter ab, die Zeiten purzelten. Roessle und Brauneiser legten erstaunliche Rundenzeiten hin, verbesserten sich stetig. Am Ende wurde es Rang 22 von 58 gestarteten Autos, was gleichzeitig auch Platz 1 in der 81er Klasse bis 2000ccm bedeutete. Ein sehr schönes Ergebnis.
Nun kam es darauf an, was der Renntag so bringen würde. Erneut regnete es über Nacht. trocknete aber auch genau so schnell wieder ab. Und siehe da, sogar die Sonne kam am Freitag morgen zum Rennen kurz raus. Ein gutes Omen. Strecke trocken, los gehts.
Nun denn, Hans Gerd Brauneiser eröffnete die 90 Minuten-Show. Und siehe da, wie sich manche Dinge wiederholen. Bereits in Zolder hatte Brauneiser ein hitziges Duell mit einem sichtlich mit seinem Auto und seinem Umfeld überforderten Alfa Romeo Piloten gehabt. Dieser tauchte nun erneut vor ihm auf. Was soll man sagen, besser geworden ist es nicht. Erneut hatte Brauneiser alles Hände voll zu tun, sowohl eine Kollision zu vermeiden als auch den Alfa zu überholen. Nach mehreren Anläufen hatte er dann letztendlich auf der Kemmel-Geraden den längeren Atem und konnte vorbeiziehen. Arrivederci.
Nach 35 Minuten steuerte er dann die Box an. Brauneiser raus, Roessle rein. Drei Minuten später ging die Reise schon weiter. Jetzt war es an Marc Roessle, dem Escort die Sporen zu geben. Und wie er das tat. Mit Rundenzeiten unter 3 Minuten machte er Platz um Platz gut. Eine absolut beeindruckende, fehlerfreie Fahrt. Andere hatten da weniger Glück, strandeten oder mussten mit Technikdefekt aufgeben. Nicht so der Brauneiser-Escort, hier lief alles nach Plan. Mit Fallen der Zielflagge nach 90 Minuten war es dann gewiss. Rang 16 im Gesamtfeld und Platz 1 in der Klasse waren das Ergebnis.
Der top vorbereitete Sinziger Ford Escort RS2000 und das Team Brauneiser-Renntechnik haben einmal mehr gezeigt, das sie auch aussergewöhnliche Doppelbelastungen erfolgreich meistern können. Jetzt ist erstmal Pause, durchatmen… zum Glück.
Ende Oktober gehts nochmal zum Ring, zwei Stunden Nordschleife. Bis dahin.